Die Heereskunde ist eine historische Hilfswissenschaft, die sich allen organisatorischen und materiellen Grundlagen des Heerwesens und ihrer Erforschung widmet. Wie die Kriegsgeschichte ist die Heereskunde Teil der umfassenden Militärgeschichte. Die erste österreichische Gesellschaft für Heereskunde bestand von 1921 bis 1938 unter dem Vorsitz des bekannten Militär- und Kriegshistorikers Generalmajor Hugo von Kerchnawe. Nach dem „Anschluss“ Österreichs an das Deutsche Reich 1938 wurde sie in die Deutsche Gesellschaft für Heereskunde übergeführt, blieb aber als „Gruppe Wien“ vereinsrechtlich selbständig. Während sich die Deutsche Gesellschaft für Heereskunde nach 1945 neu organisierte, wurde der österreichische Verein 1946 behördlich aufgelöst. Im Umfeld des Heeresgeschichtlichen Museums entstand 1972 ein zunächst nicht vereinsmäßig organisierter heereskundlicher Arbeitskreis, aus dem 1974 die „Gesellschaft für österreichische Heereskunde“ (GÖHK) entstand. Die Proponenten waren der Historiker Dr. Franz Kaindl (Wissenschaftlicher Rat im Heeresgeschichtlichen Museum und später dessen Direktor), der Journalist Fritz Baer und Schulrat Herbert Sauer. Dieser Verein war von Anfang an eng mit dem Heeresgeschichtlichen Museum verbunden. Die Intention der Gründungsväter war, dass die österreichische Heereskunde Gegenstand der Gesellschaft sein sollte.
Ziel des Vereins ist die Förderung von Initiativen, die der Forschungs- und Sammlertätigkeit im Bereich der Heereskunde im weitesten Sinn dienen. Dies geschieht durch Vorträge, Exkursionen und Ausstellungen sowie Publikationen, unter denen vor allem die unregelmäßig erscheinenden MILITARIA AUSTRIACA zu nennen sind. Ebenfalls dem Vereinsziel dient der Austausch von Informationen unter den Vereinsmitgliedern, mit Gästen der Gesellschaft, mit in- und ausländischen heereskundlichen Gesellschaften sowie Museen, Archiven und Sammlungen. Da eine Eingrenzung auf lediglich österreichische Themen wenig zweckmäßig erschien, wurde der Name des Vereins 2001 im Rahmen einer Statutenänderung in „Österreichische Gesellschaft für Heereskunde“ (ÖGHK) geändert. 2002 wurde eine erste Homepage eingerichtet und präsentiert sich die Gesellschaft unter einem neuen Wappen.
Der frühere Direktor des Heeresgeschichtlichen Museums und langjährige Ehrenpräsident unserer Gesellschaft, w. Hofrat i.R. Dr. Joh. Christoph Allmayer-Beck (1918-2017), beschrieb 1977 den Charakter unserer Gesellschaft in einem grundlegenden Beitrag: Allmayer-Beck zum Thema „Heereskunde und Museum“.
Die Statuten der Gesellschaft.
Die Präsidenten unserer Gesellschaft:
Dr. Franz Kaindl (1974-1983)
Dr. Peter Fichtenbauer (1984-1987)
Dr. Peter Broucek (1987-1990)
Dr. Kurt Mörz (1990-1993)
Dr. Hubert Zeinar (1993-1996)
Mag. Herbert Jüttner (1996-2002)
Dr. Erwin A. Schmidl (seit 2002)
Enge Kontakte zu anderen Institutionen und Vereinigungen
Heeresgeschichtliches Museum in Wien
Deutsche Gesellschaft für Heereskunde
Verein der Freunde des Heeresgeschichtlichen Museums
Salzburger Wehrgeschichtliches Museum
Österreichischer Milizverlag